Schnitt-Zeitpunkte
Bei der Einteilung der Schnittzeitpunkte unterscheidet man grundsätzlich zwischen 2 Arten:
Dem klassischen Winterschnitt und dem Sommerschnitt.
Unter Winterschnitt versteht man dabei alle Schnittmaßnahmen in der vegetationslosen Zeit [November bis März],
in der die Bäume unbelaubt sind.
Dem gegenüber findet ein Sommerschnitt am Obstgehölz also während der Vegetationsperiode im belaubten Zustand statt.
Grundsätzlich können unsere Obstgehölze im Sommer und/oder im Winter geschnitten werden:
Man sollte sich aber unbedingt der unterschiedlichen Auswirkungen bewusst sein.
So ist es wenig sinnvoll und sogar kontraproduktiv, wenn man einen stark wachsenden Baum kräftig im Winter schneidet:
Im nächsten Jahr wächst der Baum umso stärker, besonders an der Spitze [Spitzenförderung].
Wesentlich sinnvoller wäre es, diesen Baum im belaubten Zustand zu schneiden.
Dadurch nimmt man ihm Assimilate weg, er treibt also im nächsten Jahr schwächer aus!
Die triebberuhigende und ertragsfördernde Wirkung des Sommerschnittes ist eine altbekannte obstbauliche Maßnahme,
ausführlich beschrieben in der älteren Literatur über den Formobstbau und den Aufbau von so genannten Kunstkronen.